Sonntag, 24. Juni 2012

Von post- und prae-faschistischen Zeiten

Die Präposition "post" heisst "nach". Post-faschistische Zeiten liegen also "nach" dem Faschismus. "Prae" hingegen verweist auf ein Davor. Leben wir nun in prae- oder post-faschistischen Zeiten? Vermutlich leben wir in beiden Zeiten. Beim Fußball ist  "nach dem Spiel vor dem Spiel." Ebenso scheint "nach" dem Krieg "vor" dem Krieg. "Nach" dem Faschismus "vor" dem Faschismus.



Das von Brot und Spielen verblödete Publikum juckt es wenig, wenn "food-lines" wie in den USA, Griechenland oder bei hiesigen "Tafeln" eine hungernde Minderheit nähren. Das von Brot und Spielen verblödete Publikum will den Sieg beim Fußball, Blut im Film, Romanze in der Soap und Pop-Proll wie bei Bohlen, Arsch und Titten wie bei Germanys next Top-Models. 60 Jahre BLÖD-Zeitung. Doch davon mehr und mehr.


Seit Jahrzehnten durchdenken, formulieren und verwirklichen professorale Politpriester der Geldgeilen Eliten die Ideologie des Neoliberalismus.  Diese Ideologie des Neoliberalismus löst sozialstaatliche Strukturen auf. Diese Ideologie des Neoliberalismus zerstört demokratische Freiheiten, die Menschen in Europa nach Millionen von Weltkriegstoten dem Faschismus abgetrotzt hatten.

 Was kam aber nach dem Faschismus, nach dem Sturz der Staatenlenker im Format der Hitlers, Stalins und Maos? Welche Freiheit brachten die post-faschistischen Zeiten? Dies Zitat aus den Nachdenkseiten von Albrecht Müller belegt, wie geehrte US-Diplomaten vom Schlage eines Kissingers Salvatore Allende platt gemacht haben:

Demokratie? Da scheißen doch schon seit allen Zeiten die drauf, die wirklich die Macht haben. Der Fortschritt von den 1970ern zu den 2010er Jahren? Statt Mord und Massenmord (infolge des Putsches von 1973 in Chile verloren ca. 30.000 Menschen ihr Leben) angedroht Euro-Rausschmiss und kein Geld mehr für den Kreislauf Banken im Westen – Griechenland – Banken im Westen. Was für ein Fortschritt!!!

Wer stört sich schon an kaum vernehmbaren, schwachen Stimmen alternativer Nachrichten im manipulativen Medienorchester neoliberalen Ideologen?  Ein mit Blödheit und Blindheit geschlagener Mob, wählt, will und verehrt die fürchterlichen Fürsten, die sich ihre eigenen Gesetze geben. Dieser Macht- und Geldadel lebt nach seinen eigenen Wünschen und nach seinem eigenen Willen. Niemand konnte Kanzler Kohl hindern, gesetzeswidrig seine Schwarzgeld-Spender zu verschweigen, die Spuren seiner Machtergreifung und seines Machterhaltes am Ende seiner Ära zu verwischen und zu tilgen. Niemand konnte den schönen Schröder, der zu seinem Bier mit Currywurst Zigarren und Armani-Anzüge brauchte, hindern, sich seinem Freund und lupenreinen Putin als Gasmann anzudienen. Niemand hindert Merkel am Krieg in Afghanistan und wohl auch nicht am Einsatz im Iran, wenn die Neoliberale Walze den nächsten profitablen Konflikt plant und ausführt, um dem Leben und Sterben einer blind-blöden Masse Sinn und Ziel zu setzen.

Brüllte ein blind verblödeter Mob - eben noch in Fußballarenen formiert und aufmarschiert - im Siegestaumel national chauvinistischer Gefühle und Begierde, gilt als neuer Zielpunkt der Höchsten Gefühle: Die Verteidigung der Freiheit am Hindukusch mit dem Schmieröl unserer Freien Welt-Wirtschaft in  freien Handelswegen wie der Straße von Hormus oder um das Horn von Afrika.



Straße von Hormus, Quelle Wiki

Dass mittlerweile Hunger, fehlendes oder verseuchtes Trinkwasser Millionen von Menschen wie in Afrika dahinraffen, dass desolate, korrupte Eliten Regionen und Staaten als No-Go-Gegenden verwüsten, das hindert Geschäftsreisende und Touristen. Doch wen interessiert das sonst noch?

Neoliberale Medien- und Machtmanipulation haben zwar mittlerweile den Super-Reichen wie Bill Gates milliardenschwere Vermögen verschafft, aber diese gutmenschelnden Wohltäter spenden dafür wie mit der Giving-Pledge-Kampagne Teile dieser Milliarden.


Web-Site der Gutmenschelender Milliardäre, denen auch Jahrzehnte neoliberaler Ideologie zu unermesslichem Reichtum verhalf. Sie beruhigen ihr Gewissen und die Massen im Land mit Milliarden-Spenden.

Gutmenschelnde Spender haben ein Herz für Kinder und Hungernde. Denen fehlt Kraft, Einsicht und Energie prä-faschistische Strukturen des Neoliberalismus zu erkennen. Kinder und Hungernde können kaum gegen faschistische Machthaber kämpfen. Erst wenn Kinder zu Kämpfern herangewachsen sind, verscherbeln Waffenschieber der Rüstungsindustrie den Jungen Kriegern Gewehre. Ein Mordsgeschäft. Sofern das Geschäft Profit wie mit Blutdiamanten, Öl, Kupfer, Seltene Erde oder anderen Rohstoffen bringt, liefert die Industrie, was der Kunde will. Faschisten sponsern ihre Kämpfer, um den neoliberalen Faschismus global siegen zu lassen.

Kämpfe und Aufstände hat schon Huntington 1995 im Kampf der Kulturen an Hand der Geburtenrate in den Maghrebstaaten vorher gesagt.




Wo es genug Geld und Arbeit gibt, mühen sich Menschen um Geld, Arbeit, Anerkennung, Aufmerksamkeit und Ansehen. In Ländern, die ihre Bevölkerung nicht mehr ernähren können, kämpfen Menschen um das Überleben. Der Glaube, dass zahlreiche Nachkommen das Alter und den Reichtum sichern, erweist sich als Irrglaube. Zahllose Kinder verarmen und verelenden in überbevölkerten Ghettos - selbst im reichen Europa.

Die Überbevölkerung resultiert auch aus der Ideologie rigider Religioten, die wie bei Fundamental- Christen oder -Mohammedanern Geburtenverhütung und -kontrolle ablehnen. Wie zum Christentum die Inquisition, so gehört zum Islam der Salafismus. Wie der Kapitalismus den Neoliberalismus brachte, bringt der Neoliberalismus den Faschismus. Es rüsten sich repressive Religioten und Ideologen aller Sekten in globaler Konkurrenz.

Gleich Schweinepriestern dieser Sekten treiben sie eine Saubande gefälliger Gefolgsleute zum Schlachten. Schweinepriester schotten sich ab gegen Störer, Kritiker der Ideologie. Ein Beispiel von vielen: Scientologen. Zuerst zensieren Poltipriester ihre Kritiker. Den Zensoren und Inquisitoren des Ideologischen Überbaus folgen Kämpfer und Krieger, welche als faschistische Verbrecher Widersacher niedermachen.


Das weltweit beliebte und begehrte Sturmgewehr G36 von der Web-Site der schwäbischen Rüstungsschmiede Heckler & Koch. Dem disziplinierten Fleiß deutscher Arbeiter wie unser heimischen Ingeniurskunst und Infrastruktur verdanken wir neben dem Export nobler Karossen wie von VW-Porsche, Daimler und BMW den Wohlstand in Deutschland. Wenn Zensur in Web und Medien Kritiker nicht zum Schweigen bringt, hetzen Medienmeute wie Machthaber oder Kämpfer in den Krieg. Der profitorientierte Prä-Faschismus schlägt wieder um in offenen Faschismus.

Der Weise, wie Bhagwan, wusste darum, und befriedigte den Bedarf retardierender Religioten mit dem "Taste of Fascisme". Die Dame, seine einst und jetzt getreue Schülerin Ma Anand Sheela, verkündet als "His Personal Secretary" siegessicher: "Our Religion is the only Religion":



"Our Religion is the only Religion".  Das Programm religiös retardierter repressiver Fundamental-Fashoshos bleibt Jahrzehnte nach dem Tod des Meisters den gefälligen Gefolgsleuten eingebrannt. Dem "Taste of Fasciscme"  folgte eine kurze Periode Freiheit, bevor prae-faschistische Positionen vom Geschmack zum faktischen Faschismus übergehen.



Wer sich das Video der Dame anhört, staunt. Sie glaubt noch immer an Erleuchtung, wie es ihr der Herr und Meister Bhagwan eingetrichtet hat. Wen stört's denn schon?

.....zurück zu meiner lieben Frau



Bhagwans "10.000 Idiots",   die er als seine "10.000 Buddhas" einschleimte, konnten ihm zu Lebzeiten nicht schnell genug zu Willen sein. Damals krochen die gleichen Leute Ma Anand Sheela um die Füße, die diese mittlerweile als Mutter aller Schmuddelkinder verurteilen.  Sheela einst gefeiert und verherrlicht ist vermutlich am Untergang von Rajneeshpuram im allgemeinen und dem frühen Tod des Führers und Lagerleiters Bhagwan im besondern "Schuld." Von Bhagwans Sekte profitieren weiterhin die Schweinepriester einer Saubande, welche dafür Geld, Zeit, Energie, Anerkennung auf Aufmerksamkeit opfern. Man gönnt sich sonst nichts. Im Westen wie Osten nichts Neues.





Doch die Dame, die einst über den Meister wachte wie er über sie, ist nun soweit erwacht, dass sie uns selbst im Erleuchtungsgeschäft als Führerin dient. Selbstlos und kostenfrei. Prae-, post-fashiscme - egal: "Say YES!"

Und ewig grüßt das Murmeltier.

Freitag, 22. Juni 2012

Von Muttis Braven und Bösen Buben


Mutti ist mächtig - allüberall. Mutti bestimmt die Welt, was, wer, wie, wo und wann darf. Den einzigen, den Muttis vielleicht noch mehr schätzen als sich und ihre Liebsten auf Erden, das ist der Liebe Herr Gott. Im Himmel.

Vielleicht noch dessen Stellvertreter auf Erden, wenn er Mutti gefällt, ihren Führer, ihren Heiligen, ihren Propheten, ihren Erleuchter - und dessen Heilige Schriften, Offenbarungen.



Bei all dem Ärger mit uns Männern wie beispielsweise mit Alfred, muss und kann man Mutti gut verstehen. Von Mutti und den Schwäbischen Hausfrau'n wieder zum Höheren Himmlischen.

Egal in welche Koran-, Bibel-, Talmud-, Sanskirt- oder sonstigen Sekten-Schule Mutti ihre Buben schickt, Mutti liebt die Braven und straft die Bösen Buben.


Besonders brave Buben lernen schnell, was Mutti anmacht. Die Braven Buben sind Muttis Super-Schüler. Die ziehen gekonnt wie ein Pokerspieler die Asse aus dem Ärmel mit passenden Bibel-, Koran-, Talmud-, Sanskrit- oder sonstiges Sekten-Sprüchlein zur rechten Zeit. Die Super-Schüler prosperieren damit in Ansehen und Anerkennung. Mutti mag die Braven Buben.


Böse aber sind bärtig, bucklig mit Bauch und Brille. Als meine Tochter noch ganz klein war, im zarten Alter von vielleicht vier Jahren, feierten die lieben Muttis einen wunderschönen Gartengeburtstag. Sanft legte sich die Dämmerung über den friedlich Sommerabend. Mein Freund sang hübsche Lieder zu mir mit Schifferklavier. Ein flackerndes Feuer im Abendlicht gab wohlige Wärme. Das war so wunderschön, so richtig romantisch, so leicht und lieb.


Vor etwa 40 Jahren produzierte sich mein Freund Harald als geschulter Tenor mit gar herzergreifenden Liedern - auch eigenen Kompositionen und Texten. Hier proben und posieren wir für ein Pressefoto.

Als wir dann zu späterer Kinder-Geburtstags-Stunde unser Hündchen-Lied aufführten, da packten die Muttis entsetzt ihre Kleinen und Küchengeräte zusammen. Meine Tochter fragte mich später einmal: "Papa, hast Du früher wirklich Hunde geschält?" Wie so oft brachte sie mich zum Staunen und Lachen: "Nein, natürlich nicht Kind, das ist doch nur ein Liedchen von uns." Und das geht so:










Allen Tierfreunden, Tierliebhabern und dem Tierschutzverein gewidmet

Wenn ich in Mörderlaune bin,
dann hol ich mir ein Hündchen,
dann schneid ich ihm das Kehlchen durch
bis an sein rosa Mündchen.
Und zappelt mit den Beinchen es,
dann zappel ich vor Freude
und denke mir so einiges,
wie ich noch weiter schneide.

Hündchen hat so was Leidendes,
Hündchen, ich möchte schneiden es.
Wenn ich ein treues Hündchen seh,
dann schlägt mein Mörder-Mörderherz
ganz peu a peu. Ade.

Ich fiel mal eine Dame an,
die kuschelte ihr Tierchen.
Ich habe ihr nicht weh getan,
denn ich fand mein Pläsierchen.
Ihr Geld war's nicht und nicht ihr Nerz,
es war ihr Pekinese,
den stahl ich ihr zu ihrem Schmerz
und schnitt ihm ins Gebläse.

Hündchen hat so was Leidendes,
Hündchen hat was Beschneidendes.
Sobald ich einen Hund erspäh,
geht sacht mein Mörder-Mörderherz'l in die Höh. Ade.

Ein Mann nimmt seinen treuen Hund
zum Sklaven und Gefährten,
es küsst das Weib ihn auf den Mund
sie möchte Mutter werden.
Der Pudel fühlt sich pudelwohl,
fast jeder mag ihn leiden,
der Pinscher liegt im Liegestuhl
doch ich muss alle schneiden.

Hündchen hat so was Liebendes,
Hündchen, ich möchte kriegen es.
Wenn ich ein treues Hündchen seh',
dann schlägt mein Mörder-Mörderherz
ganz peu a peu.

ADE !


Wer es hören will, klicket einfach auf diese Zeile.


Wer es etwas hübscher, kunstvoller und nicht ganz so bösartig will, der mordet nicht aus Lust und Laune sondern mit Ziel und Zweck wie beispielsweise seine reiche Tante.



Doch wie Dichter und Darsteller dieser Moritat besingen und beweisen und bedaueren: "Ihr aber, Ihr Richter Ihr trachtet, meiner blühenden, blühenden Jugend nach."

Richter in E-Mail Foren sind Moderatoren. Die entscheiden, was gut, was böse. Moderaten müssen die Gruppe vor Bösen Buben, als Trolls verrucht und verfemt, bewahren. Muttis mögen Brave Buben, die Super-Schüler, keine Bösen Buben. Das sind die Sonder-Schüler. Die begreifen nie den Zauber wie einer "Mysterien-Schule", wo Super-Schüler ihre Weisheit mit Löffeln gefressen haben.



Dem Troll fehlen zwar noch Bart, Buckel und Brille - doch sonst erfüllt er schon ganz gut unsere Erwartungen an das Böse im allgemeinen und in E-Mail-Gruppen im besondern. Aber Muttis und Moderatoren geben dem Bösen niemals Macht, Einfluss und Stimme. Prosperität blühet den Beseligten Braven, Elendsökonomie den Bitteren Bösen.


 

Muss man erstmal aushalten: 80 Minuten Film, wie Muttis Brave die Bösen Buben in der ehemaligen staatsdiktatorischen DDR und dem korrupten, griechischen Staatsbankrott ab- und einwickeln.

Muttis Brave Neoliberale wickeln ab, was die Bösen Buben nicht halten und behalten konnten oder können. Muttis Lieblinge enden auch nicht im Ghetto. Muttis und ihre Braven Buben beherzigen die Lehren der Weisen: "Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm". Muttis Töchterchen locken listig mit scharfen Sachen, mächtigen weiblichen Waffen, von denen die Jungs träumen.


Von irgendwo und irgendwann geistern mir eine dieser guten, gemütsbildenden Geschichten durch den Geist. Und die geht so:

Als der Meister vor Fieberschaudern frösteln starb, rief er seine treuesten Schüler an sein Krankenlager. Schluchzend und schauerdernd knieten sie um des Meisters Bahre am Feuer. Der Meister ergriff ein kostbares Buch, gebunden in Leder, mit silbernen Beschlägen und gab es seinem Auserwählten. Dazu sprach er: 'Dies Buch enthält die Heilige Tradition unserers Kloster über all die Jahrhunderte. Es gab mir der verstorbene Meister vor mir, der es vor seinem verstorbenen Meister erhielt. In diesem Buch alle Heiligen Regeln unserer Gemeinschaft aus allen Jahrhunderten erhalten. Wer dies Buch hält, soll neuer Meister sein in unserem Kloster.'

Der Auserwählte nahm das Werk, öffnete es, blätterte darin und warf es in die Flammen. Entsetzt fuhr der sterbende Meister auf: 'Was tust Du?' Der Schüler fauchte zurück: 'Was schwafelst Du noch sterbend!'


Damit ist die Grenze lesender Langmut des geduldigsten Lesers längst überschritten. Lasset uns also die Reliquien des Meisters aus unseren tiefsten Truhen und Kisten kramen und ergriffen betend die Dokumente, Bilder und Erinnerung betrachten und betasten, die uns so heilig sind.


Hier blicken wir bedächtig auf unseren heimischen Hausaltar mit Gurus wie Shree Rajneesh,  Poonjaji, Mimamai, Ramana und der Heiligen Bernadette Soubirous von Lourdes. Alle Heiligen sind mir in persönlichen Begegnungen bei Wallfahrten wie nach Lucknow, Poona, Bamberg und Lourdes persönlich begegnet, soweit diese "noch in ihrem Körper weilten....". Die Toten sind unsere Guten Geister, welche aus "ihrem Körper ausgezogen sind."

Solange mein Geist noch über Esoterischen Foren wie einem Münchener über den Heiligen Osho oder wie über dem Marokko-Forum mit dessen Propheten schwebt, macht es diesem Freude zu schwadronieren. Meine Leser leiden - schon klar. Freunde werden schnell rausgeschmissen oder gehen gelangweilt von alleine. Schade, aber verständlich im Sinne linientreuer Gemeinschaft.



Die Kritiken sind hart. Das Pflaster ist glatt. Es gibt auch - im Gegensatz zum ADAC-Fahrertraining - keine Vollkasko-Versicherung gegen den Missmut eines Moderators oder motzende Muttis. Jeder Beitrag gleicht einer Vollbremsung auf schneeglatt gemachtem Spezialbelag.


Ängstlich bemüht sich der sonderlich trollige Zausel um schmunzelnde Leser einer insgesamt recht trostlosen Szene.



Wie beim ADAC-Fahrertraining der Fahrer in jeder glatt gemachten Kurve sich mit seinem Fahrzeug drehen kann, kann jeder meiner Beiträge der Letzte sein, wenn meine Finger an der Tastatur etwas zuviel Gas geben.


Muttis geben selten zu viel Gas in glatten Kurven. Sie stiften Sinn, Freude und Frieden. Höchstens wenn sie zu blond plaudern wie Eva Herman, gefährden sie ihre öffentliche Position.

Eva Herman, Quelle Wiki, Medienbüro Hamburg

"Böse Buben.... Schwarze Raben... Teufels Sklaven"....




...zurück zu meiner lieben Frau

Mittwoch, 20. Juni 2012

Walchensee - ein Juwel wie Jade

Einsiedl liegt 90 Kilometer südlich von München, kurz vor dem Zirlerberg, vor Innsbruck. Dort am Südufer des Walchensees liegt mein Lieblingsplatz, eben Einsiedl.






Jahrelang hing das Bild von 1999 in meiner Arbeit. Es waren für mich die "Drei Kostbarkeiten". Der Name ist den chinesischen Speisen nachempfunden, die wir gemeinsam mit den Kollegen mittags oft gegessen haben. Meine Tochter ging als Erste, nachdem sie mir 30 Jahre lang unvergessliche Stunden ihrer Kraft und Klugheit geschenkt hatte.

Mein Auto, als Neuwagen aus Wolfsburg abgeholt, kaufte mein lieber Bruder nach 12 Jahren. Nach 15 Jahren kauft mein Bruder nun auch das Boot. Fast alles lässt sich ersetzen, meine Tochter nie und nimmermehr.

Menschen verlangen voneinander Respekt, aber Krankheit und Tod respektieren nichts und niemanden. Meine Tochter hat das nicht verdient, sie die alles geleistet und erreicht hat, was mit ihren jungen Jahren zu erreichbar war: Ihr zweites Staatsexamen in Jura mit Prädikat, ein Ehemann, ein Haus - und aus.

Freunde sind längstens Freunde gewesen, wenn sie in Zorn ein paar wütende Wörtchen hören oder lesen. Dann ist meist aus mit der Freundschaft. Es widerspricht den Erwartungen guter Kaufleute: Respekt rechnet sich gegen Respekt. Ansonsten schimpfen enttäuschte Erwartungen über den mobbenden Troll, der wildert und wütet. Die ZEIT widmet dem Troll einen Artikel. Die Leser kommentieren. Der Moderator der Leserbeiträge zensiert jeden zweiten Beitrag. Meine Meinung:


 Mir hängt das schon bald sechs Jahrzehnte zum Halse raus. Kaum macht man das Maul auf, um zu sagen, was man meint, schon ist der Ärger da. Voll vorprogrammiert. Wenige, die damit umgehen, wie meine Frau, die liebste Mimamai, kaum Freunde, die geblieben sind. Abzuziehen sind die, welche gestorben. Also ab an meinen Lieblingsplatz: Einsiedl!



Einsiedl: "Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein." Wäre da bloß nicht die Verführung des Internets, seine ungeschminkte Meinung frank und frei zu schreiben. Anderntags fehlt meine Adresse in der Mail-Gruppe, welche mir nun schon einige Jahre Sport, Spiel, Spannung schenkte. Ausgelöscht. Nun gut, die Liebe komponiert mir ein Abschiedsbild:


Einem Bhagwan gläubigem Ayatollah bleiben meine Wörtchen unvergesslich, obgleich seit langem schon kaum einer von dem verstorbenen Weisen aus Indien spricht.

Meine Romanze mit Mutter Natur sucht nach ihr. Die lässt sich in Walchensee, einem Edelstein-Meer aus Jade, finden.



Am 17. Juni sind die Deutschen ja schon mal unangenehm aufgefallen. Panzer haben sie zur Vernunft gebracht. Wieso mich auch der Teufel reiten muss, in der Hitze des 17. Junis zu schreiben? Die Naturgeister müssen mich gereizt und geritten haben. Am Walchensee.


 "Ein böses Wort ist schnell gesagt, doch halt: Es war nicht so gemeint! Der andere aber geht und weint."  Politiker, Prostituierte und Pfaffen salbadern salbungsvoll. Gut geschult und gekonnt. Folglich blühen die Geschäfte freundschlicher Beziehungen. Mein Geschäft ist das nicht. Nicht mehr
.

An der Nordseite des Walchensees ragt der Jochberg empor.


Der Herzogstand, auf dem schon Ludwig II seine Berghütte hat bauen lassen, ist mit einem Sessellift zu erreichen. Den Jochberg muss man schon auf eigenen Beinen schaffen.


Von den Bergen ringsum fließt das Wasser in den See. Kleine Kraftwerke gewinnen Strom, wo es geht.


Von welcher Seite man auch immer über den See blickt, die Naturgeister enthüllen dem Betrachter eine urgewaltige Schönheit und Kraft.


Die Insel gehört den Vögel und anderen Tieren. Zweibeiner haben dort nichts zu suchen, nichts zu finden und nichts verloren.


Die Eingeborenen haben für jeden Berg einen Namen. Mir als Zugeroaster ist der Name des südlichen Berges nicht bekannt. Wenn sich wilde Wolken auftürmen, dann kommt es häufig zu stürmischen Gewittern.


Jedenfalls bringt der Segler seine Mahogonni-Schaluppe schon mal in Sicherheit. Vor vielen Jahren sind wir bei Sturmwarnung mit blinkenden Lichtern noch über den See gepaddelt. Meine Frau fürchtete schon, dass wir es nicht ans Ufer schaffen. Die Wellen türmten sich vor uns auf. Die Surfer rasten mit hoher Geschwindigkeit noch kreuz und quer. Wir uns mit dem nassen Boot in das Auto gerettet, patschnass und kalt. Wir haben uns warm und heiß geliebt. Unser Atmen hat ringsum mild grau die Scheiben beschlagen. Schön war das, doch lang ist's her.


Die schöne Schlange ist scheu. Doch sie kann sich vor meiner neugierigen Kamera nicht schnell genug verstecken.


Je mehr Wind weht, umso mehr Surfer sammeln sich auf dem See.


Die Natur ist manchmal gnaden- und erbarmungslos. Doch im Juni droht von Lawinen keine Gefahr. Gefährlicher sind Sturm, Regen, Hagel, Blitz und Gefühle wie Äußerungen, die jenen Naturgewalten gleichen.


Der Walchensee bietet für jeden etwas: Die Familie macht einen Ausflug im Boot, die Drachensegler sitzen schon weniger ruhig und bequem, und der Windsurfer segelt an seinem Drachen am liebsten Meter hoch, weit und wild durch die Luft.


Die einfache Brotzeit braucht letzte Konserven aus Marokko auf: Thunfisch und süßer Mais. Semmeln dazu verkauft der Kiosk am Walchensee auch am Sonntag.


Schon um die Mittagszeit rechnen Segler und Surfer mit beständig gutem Wind. Wenn dazu sich noch Wolken auftürmen, ist Sturm denkbar.


Da surfen die Schnellsten vom Winde geweht.


Holz vor der Hütt'n, Maria, Mutter Gottes, steh' uns bei und das Kreuz auf dem Dach sollen vor den Unbillen der Natur helfen.


Weil mir schon von Kindheit an das Geschick fehlt, mich mit Menschen geschickt zu arrangieren, begann meine berufliche Karriere als Almhirte in Österreich. Die Rindviecher haben mich weit besser verstanden als die meisten Menschen. Bereitwillig liefen sie 1972 und 1976 in meiner Sommerzeit als Hirte hinter mir her, wenn wir sie vor dem Schnee in den Höhen in tiefere Lagen treiben mussten. Der Bauer hat sich gewundert, dass die Rinder so leicht meiner Stimme folgten.


Meine Ausländer-Arbeitskarte vom 7.6.72 half mir als Almhirte, mich unverbrüchlich mit der Natur zu verbinden. Menschen wollen ihre Reputation fleckenrein halten wie Damen ihre Abendgarderobe. Daher fürchten sie Trolle. Doch das sind Angriffe aus der Anonymität. Mich kann zwar jeder ansprechen, aber falsche Frömmler meiden offene Gespräche wie der Teufel das Weihwasser.

Mit diesen Gedanken endet mein Bericht über die kleine Fahrrad-Tour um den Walchensee. Vor dem nächsten Regen schützt mich meine wohlig warme, rollende Tonne, genannt die Walkuh.

Heim zur lieben Frau....


Dort nervt wieder das Polit-Getriebe wie .....



das sind 87 Minuten, die man aushalten muss. Klick auf den Link also empfohlen. Liebe Grüße.




P.S.: Nach drei Tagen gewährt mir der Moderator die Ehre, den Link zu dieser Geschichte in seiner Liste zu veröffentlichen. So ungehalten manche sich vor drei Tagen über meine widrigen Wörtchen beklagten, so glücklich sind die Gleichen nun wieder über diese Story und stammeln wie verzückt: "DANKE fuer wunderschoene Juwelien ! lieben gruss" - Mein Gedenken dankt dem ebenso: Menschen sind wohl nichts für mich.


Samstag, 16. Juni 2012

Die Loisach spielt mit uns

Wir sind zusammen 140 Jahre alt, der emeritierte Professor mit mir im Boot, das auch schon bald 30 Jahre alt ist. Gemeinsame Freunde wie Heiner und Michael sind schon gegangen. Doch wir feiern das strahlende Sommerwochenende mit einer Flußfahrt von der Brücke vor Murnau bis in den Kochelsee.


Mitten in München und wie auf dem Land lebt Robert ruhig und beschaulich im Efeu umrankten Heim.

Irgendwann rufen wir uns einander an wie nach dem Motto "Alle Jahre wieder". Immer haben wir gemeinsam schöne Zeiten erlebt, ohne uns über irgendetwas zu streiten. Vor etwa 10 Jahren fing es an mit einer gemeinsamen Bergtour auf den Herzogstand. Dieser erste hohe Berg thront wie ein Wächter über dem Kochel- und Walchensee, den beiden schönsten Seen im Alpenvorland. Zwei-, dreimal sind wir schon die Amper hinunter gepaddelt, einem eher stillen Wiesenfluß, der den Ammersee bei Stegen verlässt.

Doch nach der langen Regenzeit in diesem Frühjahr werden die Flüsse wilder. Die Isarfluten überspülen schon die Pfeiler der Leinthaler-Brücke.


Diese Zeit ist für Bootstouren ideal, wenn zumindest kein Regen mehr fällt. Die Amper darf nicht bis zum 15. Juli befahren werden, da dort Vögel geschützt brüten sollen. Also bleibt der Einstieg in die Loisach.



Die Isar im Stadtgebiet von München ist von zu vielen Wehren und Staustufen gehindert. Deshalb fährt dort kein Boot.


Auch die Loisach hat weit mehr Wasser, als sie mir von geruhsamen Sonnenfahrten her bekannt ist. Robert macht sich reisefertig. Er hat mittlerweile seine Segelboote verkauft. In seinem reichen Leben hat er schon als junger Mann von 25 Jahren 1961 Afghanistan und Pakistan bereist, war im Jemen und in Ägypten. Seit Jahren überquert er mit seinem Mountain-Bike die Alpen im Sommer, wobei er mit neuester GPS-Technik seine Route klug und besonnen bis auf die höchsten Gipfel von 3000 Meter Höhe plant und seine Reise verwirklicht. Klügeleien im Internet sind ihm fremd. Er macht seine Sache, doch die macht er gut.


Die Loisach zieht uns mit einer Geschwindigkeit von acht Km/h in Richtung Kochelsee. Robert lässt unsere Flußfahrt von seinem Smartphone aufzeichnen, das uns diesen genauen Wert liefert.


Auch wenn mir die Strecke von mehreren Fahrten gut bekannt sein sollte, die Flußbebauung hat die Strecke verändert. Der hohe Wasserstand zeigt eine mir noch unbekannte Loisach.



Der romantische Blütenfrieden täuscht. Wenn es rauscht, dann droht der Fluß. Doch dann kann man vom Boot aus nicht fotografieren, sondern muss halbwegs trocken durch schäumende Wellen.





Über die Autobahnbrücke nach Garmisch sind die meisten Menschen wohl schon häufig gefahren. Amerikanische Touristen sollen in München gern ein Auto nur dazu mieten, um von München nach Garmisch und zurück einmal mit der hohen Geschwindigkeit fahren zu dürfen, die in der USA verboten ist. So sieht die Autobahnbrücke vom Fluß her aus.



Nach 8,6 Kilometer müssen wir raus, das Boot auf einem Bootswagen befestigen und etwa 100 Meter ein Stauwehr umtragen. Obgleich von unseren gemeinsamen 140 Lebensjahren mir nur etwas mehr als die Hälfte eigen sind, sind mir 35 Kilo des schweren Gummiboots schon seit Jahren zu viel. Wie Robert seine Segelboote verkauft hat, so steht auch dieses Boot, Metzler River Star zum  Verkauf. Nur meine liebe Frau hängt noch sehr an dem Boot, welches uns schon gemeinsam über viele Flüsse getragen hat.

------------------------------------------------------------------------------
Verkauf aus Altersgründen:

Metzler River Star - etwa 30 Jahre alt, Ventile neu eingeklebt, etwa 35 Kilo schwer, etwa 5,50 Meter lang, Tragkraft etwa 300 Kilo, mit Bootswagen  für 333,00 Euro:


Die Spitze des Bootes verzurren Spanngurte mit dem Bootswagen. Dann lässt sich das beladene Boot wie eine Schubkarre von hinten schieben.


Der Kapitän kann das Boot mit einem Heckruder zusätzlich steuern, was mir aber nie notwendig erschien. Im Lieferumfang ist noch eine halbe Flasche Gummipflegemittel, welche wir regelmäßig am Anfang und Ende der Bootssaison in die "Elefantenhaut" des Gummibootes einmassiert haben.
Zwei neuwertige Klepper-Holzpaddel sind für 80,00 Euro ebenfalls zu verkaufen.

Der Bericht von einer Fahrt auf der Amper im Juli 2007 zeigt das Boot mit größeren Bildern.


---------------------------------------------------------------------------------------

Zurück zur Loisach-Fahrt am Samstag, den 16. Juni 2011 mit Robert:

Noch sind wir trocken und guter Dinge. Allerdings wussten wir bei dieser Pause noch nicht, dass uns das Schlimmste noch bevorstand. Doch davon gibt es kein Bild, dafür umso aufregende Erinnerung: Wir hörten ein lauter werdendes Rauschen. Dann ging es in einer Stufe etwa einen halben Meter - oder mehr - hinunter. Eine Welle von mindestens einem halben Meter schwappte Robert direkt über die Schultern und Jacke. Wir saßen im Nassen, doch waren unbeschadet über die schwierige Stelle gestolpert.


So mündet die Loisach in den Kochelsee. Zur Rechten baggert ein Kieswerk Steine aus dem Flußbett, welches als Geschiebe in großer Menge mit der Schneeschmelze und dem Regen von den Bergen kommt. Vor uns zeigt sich Herzogstand unter dem sprichwörtlichen blau-weißen Himmel.


Von der Mündung bis zum Landeplatz müssen wir noch etwa zwei Kilometer über den Kochelsee paddeln. Der rüstige Robert kommentiert die Anstrengung recht lustlos mit den Worten: "Segler paddeln nicht gern und nur in Not." Nach der überstanden Wellendusche scherzen wir gemeinsam erschöpft aber glücklich: "Das ist hier ein Notfall."




Das ist das Kloster in Schlehdorf am Kochelsee. In Schlehdorf steht mein Fahrrad. Das Fahrrad muss mich die 12 Kilometer zurück zum Auto bringen. Bei der glühenden Sommerhitze ist das nicht so einfach in der Mittagszeit.


Die Rückfahrt mit dem Fahrrad eröffnet vor Murnau schon die Aussicht auf die Zugspitze.



In Kochel, wie das Dorf mit dem Bahnhof am gleichnamigen See heisst, nimmt Robert den Zug heim in sein Zauberhäuschen. Natürlich haben wir uns zuvor mit einem opulenten Mahl beim Griechen in Schlehdorf und einem Eis in Kochel gestärkt. Schließlich war die gute Walkuh, meine rollende Tonne, auf 42 Grad aufgeheizt. Aber Boot und unsere Kleider sind in der Hitze gut getrocknet. Nachdem mein Körper etwa vier Liter Flüssigkeit verarbeitete, zudem sich meine Körpertemperatur bei einem Bad im kühlen Kochelsee senkte, zudem meine Haut dick Sonnencreme mit dem Faktor 30 schützte, konnte mein Körper den Tag unbeschadet überstehen.


Im bald 900 Meter hoch gelegenem Einsiedl kühlt das Auto bei allen geöffneten Klappen recht schnell am Abend von 40 auf 22 Grad hinunter. Bei der Temperatur lässt sich nach einem guten Schluck Rotwein in der stillen Bergwelt gut schlafen. Mit herzlichem Dank und Gruß an Robert und an meine Liebste. Die hatte einen Großkampftag in ihrer Erdbeerhütte froh überstanden. Schließlich hatte sie auch nicht mit der Unordnung in der Küche zu kämpfen, die sie mir selbst nach 15jähriger strenger Ermahnung immer noch nicht abgewöhnen konnte.