Breslau: Wieder einmal - wie vor sieben Jahren mit meiner Frau im August - gewährt mir der Sport- und Campingplatz Unterkunft. Eine Straßenbahn rumpelt vom Platz in die Stadtmitte. Eine Reisebekanntschaft beklagt, dass gerade ihm im Urlaub der neue 5er-BMW gestohlen sei.
Mein Wisch-und-Waschbär daheim fragt per Skype-Telefon: "Kommst Du denn nun gerne nach Hause?" Meine Hilfe im Haushalt ist nämlich angesagt, weil sie von morgens bis abends in der Erdbeerhütte steht, Beeren wiegt und lächelnd verkauft. Deshalb allerdings nun schnell zurück und an meine häusliche Pflichten zu eilen, schmerzt schon. Also hört sie mich jammern: "So ganz groß ist meine Freude, heimzukommen, noch nicht. Es gibt noch soviel zu sehen. Wenigstens Breslau anzusehen, wäre ja noch schön. Die Stadt liegt ja auch fast auf dem Weg." Da wir beide nach dem Ziel unser Zusammenleben einrichten, einander möglichst viel Freude und Freiheit zu schenken, gibt sie mir noch ein paar Tage Zeit, um noch etwas Posen und Breslau zu genießen.
Der Marktplatz in Posen liegt noch recht still in der Morgensonne, bevor zahlreiches Publikum die Gastlichkeit unter den Zeltdächern genießt.
Wer etwas Kleingeld übrig hat, und die Anforderungen des Denkmalschutzes erfüllt, kann sich am Markt in Posen mit diesem herrschaftlichen Anwesen schmücken. Die Löwen auf dem Dachgiebel gibt es gleich gratis dazu.
Der Kühlschrank ist fast leer. Es war mir zu anstrengend, in Posen am Pfingstsonntag einzukaufen und meine Beute auf dem Fahrrad zum Campingplatz zu schleppen. Weil somit das Frühstück recht mager ausfiel, die Abfahrt aus Posen im Berufsverkehr am Pfingstmontag recht viel Nerven kostete, verwöhnt mich das noble Restaurant "Deliojouez" mit einem köstlichen Morgen-Büffet. Nach dieser rechten Fernfahrer-Mahlzeit sind die 180 Kilometer von Posen nach Breslau schon noch zu schaffen.
Diese Gebäude ähnelt zwar auch in etwa einem Sakralbau, beherbergt allerdings die Markthalle.
Viele junge Damen stöckeln knöchelbrecherisch auf abenteuerlichen Absätzen über die steinigsten Pflaster.
Wasser und Baumschatten verschaffen ein angenehmes Sommerklima. Doch nach dem nächsten Bild des überaus reichlich vertretenen klerikalen Klamauks gibt es in einer Breslauer Straßenwirtschaft Essen. Ein diebischer Dreckspatz, das Beiwort polnisch wäre böse, will mir mit seinem schmutzigen Schnabel meine Körner klauen. Das geht nun garnicht.
"Wir vergeben und bitten um Vergebung", mahnt die Inschrift zu Füßen des Predigers.
Obgleich 2,50 Euro für mein Mittagsmahl wirklich nicht teuer kommt, will man es dennoch nicht mit dem Spatzen teilen.
Es ist ja nicht der Geiz, der dem Vogel seine Körner nicht gönnt, es ist eine Frage der Hygiene. Zwischendurch nervt Google beim Upload von Bildern mit einem kryptischen Fehler, was die Arbeit eines Bloggers bei bald 30 Grad im Auto oder im Schatten vor dem Auto nicht gerade erleichtert.
Wenn der Fehler auch nicht zum Lachen ist, so ist es immerhin die Fehlermeldung. Doch zurück zum Stadtbummel durch Breslau. Denn es fühlt sich der Wanderer nach dem Essen stark genug, sich auf einen Kirchturm über windige Treppen hochzuschleppen.
Den Job als Dachdecker auf diesem Kirchendach erfordert starke Nerven und gute Sicherungen.
In weiter Ferne sind die weißen Tragseile ein großen Hängebrücke noch gerade zu sehen.
Wieder unten aus dem rissigen, schwankenden Gemäuer fällt in der Heiligen Halle dem einsamen Betrachter doch ein Bild auf, welches sich meinen Spott Sakral-Sex wohl verdient. Ja, bei diesem Blick und halb geöffneter Bluse wird ja wohl auch ein Heiliger schwach. Was wird die junge Dame wollen?
Jetzt wird es aber wohl Zeit für mich, zu meiner Liebsten nach Hause zu fahren. Der zunehmende Mond im ausklingenden Mai lässt solche Gedanken aufkommen. Zudem reizt die fett blühend-grünende Landschaft wie all die Lockungen junger Damen neben all den alten Steinen. Nur wenige Nächte noch allein, dann wieder
Mein Wisch-und-Waschbär daheim fragt per Skype-Telefon: "Kommst Du denn nun gerne nach Hause?" Meine Hilfe im Haushalt ist nämlich angesagt, weil sie von morgens bis abends in der Erdbeerhütte steht, Beeren wiegt und lächelnd verkauft. Deshalb allerdings nun schnell zurück und an meine häusliche Pflichten zu eilen, schmerzt schon. Also hört sie mich jammern: "So ganz groß ist meine Freude, heimzukommen, noch nicht. Es gibt noch soviel zu sehen. Wenigstens Breslau anzusehen, wäre ja noch schön. Die Stadt liegt ja auch fast auf dem Weg." Da wir beide nach dem Ziel unser Zusammenleben einrichten, einander möglichst viel Freude und Freiheit zu schenken, gibt sie mir noch ein paar Tage Zeit, um noch etwas Posen und Breslau zu genießen.
Wie Perlen an einer Schnur sitzen Angler am frühen Pfingstsonntag in Posen an der Warta, um das Festmahl möglichst mit einem fetten Fisch aufzubessern.
Der Marktplatz in Posen liegt noch recht still in der Morgensonne, bevor zahlreiches Publikum die Gastlichkeit unter den Zeltdächern genießt.
Wer etwas Kleingeld übrig hat, und die Anforderungen des Denkmalschutzes erfüllt, kann sich am Markt in Posen mit diesem herrschaftlichen Anwesen schmücken. Die Löwen auf dem Dachgiebel gibt es gleich gratis dazu.
In nächster Nachbarschaft zum Rathaus in Posen zu residieren, wäre schon nach meinem Geschmack. Allerdings würde es mir doch schwer fallen, Polnisch zu lernen, ohne meine Zunge mir zu verknoten.
Der bärtige Lüstling hat seine Dame am Rathausbrunnen in Posen ja fest im Griff. Doch die Tauben auf dem Kopf der Schönen stören sich nicht an dem Kampf der Geschlechter.
Unterhaltsam ist auch der Wettkampf der Paddel-Vierer auf dem See Malta in Posen. Das Motorboot im Hintergrund holt gerade die ersten vier Wettkämpfen aus dem Wasser. Die Damen im Vordergrund, die es zwar auch bis über die Ziellinie geschafft haben, dann aber auch kippten, müssen auf ihre Rettung noch etwas warten, bis die anderen vier Badenden ans Ufer gebracht worden sind.
Diese junge Dame hingegen strampelt zwar im Trocknen, fällt aber immer wieder nach wenigen Schritten bei ihren wackligen Versuchen um, im Ball über das Wasser zu laufen. Die Zuschauer vergnügen sich mit ihr.
So steht die Walkuh - wie vor sieben Jahren unser damaligen "Blauwal" - wieder in Breslau am Stadion Olimpijski auf grüner Wiese.
Mima auf unserer Polen-Reise vor ihrem Blauwal, unserem damaligen Camping-Bus.
An der Straßenbahnhaltestelle kommt ein recht aufgelöster, doch gut distinguierter Herr gleich auf mich zu, der von der Aufschrift "Hofpfisterei" auf meiner Mütze mich als Deutschen ausmacht. Während wir auf die Bahn warten und auf der Fahrt in der Stadt schüttet er mir in bewegten Worten sein Herz aus:
"Wir fahren aus dem wunderschönen Krakau heute morgen hier nach Breslau. Die Kinder und die Frau wollen kurz auf das Klo. Wir stellen das Auto auf dem IKEA-Parkplatz kurz ab. Mich lädt eine Hollywood-Schaukel nur etwa 100 Meter vom Auto entfernt zu einer gemütlichen Zigarettenpause ein. Als ich wieder aufstehe, sehe ich, wie Diebe meinen acht Monate alten 5er-BMW fortfahren. Mein Rennen hinter meinem Auto mit allen Koffern, allen Papieren, allem Geld bleibt erfolglos. Die Polizei nimmt alles auf. Doch das Protokoll haben wir hier noch übersetzen lassen, bevor wir es unterschreiben. Jetzt müssen wir mit dem Zug und ohne Papiere zurück. Die Fahrt kostet 1456 Zloty für uns vier, die Zwillinge, meine Frau und mich. Dabei habe ich gerade noch 600 Zloty in der Tasche. Hier hat die Übersetzerin des Protokolls mir die Fahrtauskunft ausgedruckt. Die Bahn gibt mir keinen Kredit. Die sagen nur, dass dies mein Problem sei."
Wohl wahr, geht mir im Kopf herum, derweil sich mein Mitgefühl in Grenzen hält.
"War denn das Auto vollkasko versichert?"
Seine Klagen haben mich zu dieser mitfühlenden Frage bewegt, doch nicht zu einem Kredit, welcher der Architekt, 50 Jahre, sicherlich zurückzahlen würde oder wollte, wenn sich nicht ein Betrüger die Story ausgedacht hätte. Auch das wäre denkbar. Sollte seine Geschichte stimmen, folgt daraus: Dass die Versicherungsprämien für Autodiebstahl auf alle Autofahrer umgelegt werden, ist schon ärgerlich.
Batman steht wieder vor einer der zahlreichen Kirchen, Kathedralen, Backstein-Gotteshäuser in Breslau.
In Breslau reiht sich eine Kirche an die andere. Vermutlich müssen die Diebe des 5er-BMWs hier ihren Diebstahl beichten und büßen, und für Gottes Hilfe erbeten, dass weitere Raubzüge gut gelingen.
Da mich die Sakralbauten gleichsam mit Frommen Gefühle überschwemmen, steigert dies mein Verständnis für das Gewerbe der Popen und ihrer reuigen Schäfchen.
Die Markthalle sorgt mit Obst, Fleisch und Gemüse für das leibliche Wohl. Allerdings fehlte mir ein Käsestand.
Wie einst amerikanische Straßenkreuzen mit Heckflossen, nunmehr die Autos mit Spoilern beieindrucken, so bestaunen wir heute Rathäuser, wie dieses in Breslau, mit all ihren Zipfeln und Zinnen: je mehr, je länger, umso potenter, umso prächtiger.
Einfach herrlich, wie hier auf dem Marktplatz in Breslau, glänzen die bunten, einladenden Fassaden der hübschen, farblich aufgemotzten Häuser im Sonnenschein.
Kein Giebel gleicht dem andern: der Marktplatz macht sich bunt in Breslau.
Für ein Gruppenfoto eignet sich die Szene ja ganz gut. Doch wenn die Kamera den Kirchturm einfach im oberen Drittel abschneidet, dann stört das doch den Eindruck.
Steinmetze sorgten in vergangen Zeiten für die Unterhaltung der Massen, welche aus umliegenden Dörfern die Wunderwerke der Stadt bestaunten wie Touristen heute in Breslau.
Hier müssen ausgerechnet Engel die ganze Rathaus-Pracht auf ihren Flügeln schultern.
Eine Impression einer Hallenkirche im Spiel von Licht und Schatten.
Die klerikale Sakral-Show propagiert das bunt berockte Salbadern mit modernen Mitteln von Stelltafeln.
Meine bescheidenen Blog-Berichte können sich mit den professionellen medialen Methoden aus Politik und Priestertum natürlich nicht messen. Immerhin hat der vorige Blog mit dem Marokko-Buch für einige Beiträge über 350 Klickraten gebracht.
Der Marrkesch-Blog-Bericht zählt derzeit 356 Betrachter. Dieser Blog derzeit aus Polen und auch nicht mit der Ruhe und Muße komponiert, kann da natürlich überhaupt nicht mithalten.
Doch die wichtigste Leserin meines Herzens wartet daheim auf Bilder und Geschichten von dieser kleinen Reise. Ohne Frau im Mai ist die bunte Welt nur halb so schön. Doch Breslau mit dem Fahrrad zu durchqueren, einen schwindelerregenden Kirchturm zu besteigen, sich in der Stadt sein Essen zu suchen und zu verschaffen, all das ermüdet und ermattet schon genug.
Es gibt viele Brücken in Breslau. Über die große Einfallstraße donnert der Morgenverkehr, Straßenbahnen und Krankenwagen, deren Sirenen alle anderen Geräusche laut übertönen.
Die monumentalen, mittelalterlichen Bauwerke wie die Kathedrale in Breslau passt auf kein Bildformat. Dennoch entstanden all diese Bauwerke dadurch, dass die Menschen Stein um Stein brannten, heranschafften und auftürmten.
In Marrakech soll es ja einige Hunderte Moscheen geben. Doch in Breslau konkurrieren auch zahlreiche Kirchen um ihr Publikum.
Sehen und staunen, um und in die Kirchen laufen, der Liturgie lauschen und aus verschiedenen Winkeln die Gebäude betrachten, reizt die Touristen.
Wasser und Baumschatten verschaffen ein angenehmes Sommerklima. Doch nach dem nächsten Bild des überaus reichlich vertretenen klerikalen Klamauks gibt es in einer Breslauer Straßenwirtschaft Essen. Ein diebischer Dreckspatz, das Beiwort polnisch wäre böse, will mir mit seinem schmutzigen Schnabel meine Körner klauen. Das geht nun garnicht.
"Wir vergeben und bitten um Vergebung", mahnt die Inschrift zu Füßen des Predigers.
Obgleich 2,50 Euro für mein Mittagsmahl wirklich nicht teuer kommt, will man es dennoch nicht mit dem Spatzen teilen.
Es ist ja nicht der Geiz, der dem Vogel seine Körner nicht gönnt, es ist eine Frage der Hygiene. Zwischendurch nervt Google beim Upload von Bildern mit einem kryptischen Fehler, was die Arbeit eines Bloggers bei bald 30 Grad im Auto oder im Schatten vor dem Auto nicht gerade erleichtert.
Wenn der Fehler auch nicht zum Lachen ist, so ist es immerhin die Fehlermeldung. Doch zurück zum Stadtbummel durch Breslau. Denn es fühlt sich der Wanderer nach dem Essen stark genug, sich auf einen Kirchturm über windige Treppen hochzuschleppen.
Den Job als Dachdecker auf diesem Kirchendach erfordert starke Nerven und gute Sicherungen.
In weiter Ferne sind die weißen Tragseile ein großen Hängebrücke noch gerade zu sehen.
Wieder unten aus dem rissigen, schwankenden Gemäuer fällt in der Heiligen Halle dem einsamen Betrachter doch ein Bild auf, welches sich meinen Spott Sakral-Sex wohl verdient. Ja, bei diesem Blick und halb geöffneter Bluse wird ja wohl auch ein Heiliger schwach. Was wird die junge Dame wollen?
Jetzt wird es aber wohl Zeit für mich, zu meiner Liebsten nach Hause zu fahren. Der zunehmende Mond im ausklingenden Mai lässt solche Gedanken aufkommen. Zudem reizt die fett blühend-grünende Landschaft wie all die Lockungen junger Damen neben all den alten Steinen. Nur wenige Nächte noch allein, dann wieder