Freitag, 22. Juni 2012

Von Muttis Braven und Bösen Buben


Mutti ist mächtig - allüberall. Mutti bestimmt die Welt, was, wer, wie, wo und wann darf. Den einzigen, den Muttis vielleicht noch mehr schätzen als sich und ihre Liebsten auf Erden, das ist der Liebe Herr Gott. Im Himmel.

Vielleicht noch dessen Stellvertreter auf Erden, wenn er Mutti gefällt, ihren Führer, ihren Heiligen, ihren Propheten, ihren Erleuchter - und dessen Heilige Schriften, Offenbarungen.



Bei all dem Ärger mit uns Männern wie beispielsweise mit Alfred, muss und kann man Mutti gut verstehen. Von Mutti und den Schwäbischen Hausfrau'n wieder zum Höheren Himmlischen.

Egal in welche Koran-, Bibel-, Talmud-, Sanskirt- oder sonstigen Sekten-Schule Mutti ihre Buben schickt, Mutti liebt die Braven und straft die Bösen Buben.


Besonders brave Buben lernen schnell, was Mutti anmacht. Die Braven Buben sind Muttis Super-Schüler. Die ziehen gekonnt wie ein Pokerspieler die Asse aus dem Ärmel mit passenden Bibel-, Koran-, Talmud-, Sanskrit- oder sonstiges Sekten-Sprüchlein zur rechten Zeit. Die Super-Schüler prosperieren damit in Ansehen und Anerkennung. Mutti mag die Braven Buben.


Böse aber sind bärtig, bucklig mit Bauch und Brille. Als meine Tochter noch ganz klein war, im zarten Alter von vielleicht vier Jahren, feierten die lieben Muttis einen wunderschönen Gartengeburtstag. Sanft legte sich die Dämmerung über den friedlich Sommerabend. Mein Freund sang hübsche Lieder zu mir mit Schifferklavier. Ein flackerndes Feuer im Abendlicht gab wohlige Wärme. Das war so wunderschön, so richtig romantisch, so leicht und lieb.


Vor etwa 40 Jahren produzierte sich mein Freund Harald als geschulter Tenor mit gar herzergreifenden Liedern - auch eigenen Kompositionen und Texten. Hier proben und posieren wir für ein Pressefoto.

Als wir dann zu späterer Kinder-Geburtstags-Stunde unser Hündchen-Lied aufführten, da packten die Muttis entsetzt ihre Kleinen und Küchengeräte zusammen. Meine Tochter fragte mich später einmal: "Papa, hast Du früher wirklich Hunde geschält?" Wie so oft brachte sie mich zum Staunen und Lachen: "Nein, natürlich nicht Kind, das ist doch nur ein Liedchen von uns." Und das geht so:










Allen Tierfreunden, Tierliebhabern und dem Tierschutzverein gewidmet

Wenn ich in Mörderlaune bin,
dann hol ich mir ein Hündchen,
dann schneid ich ihm das Kehlchen durch
bis an sein rosa Mündchen.
Und zappelt mit den Beinchen es,
dann zappel ich vor Freude
und denke mir so einiges,
wie ich noch weiter schneide.

Hündchen hat so was Leidendes,
Hündchen, ich möchte schneiden es.
Wenn ich ein treues Hündchen seh,
dann schlägt mein Mörder-Mörderherz
ganz peu a peu. Ade.

Ich fiel mal eine Dame an,
die kuschelte ihr Tierchen.
Ich habe ihr nicht weh getan,
denn ich fand mein Pläsierchen.
Ihr Geld war's nicht und nicht ihr Nerz,
es war ihr Pekinese,
den stahl ich ihr zu ihrem Schmerz
und schnitt ihm ins Gebläse.

Hündchen hat so was Leidendes,
Hündchen hat was Beschneidendes.
Sobald ich einen Hund erspäh,
geht sacht mein Mörder-Mörderherz'l in die Höh. Ade.

Ein Mann nimmt seinen treuen Hund
zum Sklaven und Gefährten,
es küsst das Weib ihn auf den Mund
sie möchte Mutter werden.
Der Pudel fühlt sich pudelwohl,
fast jeder mag ihn leiden,
der Pinscher liegt im Liegestuhl
doch ich muss alle schneiden.

Hündchen hat so was Liebendes,
Hündchen, ich möchte kriegen es.
Wenn ich ein treues Hündchen seh',
dann schlägt mein Mörder-Mörderherz
ganz peu a peu.

ADE !


Wer es hören will, klicket einfach auf diese Zeile.


Wer es etwas hübscher, kunstvoller und nicht ganz so bösartig will, der mordet nicht aus Lust und Laune sondern mit Ziel und Zweck wie beispielsweise seine reiche Tante.



Doch wie Dichter und Darsteller dieser Moritat besingen und beweisen und bedaueren: "Ihr aber, Ihr Richter Ihr trachtet, meiner blühenden, blühenden Jugend nach."

Richter in E-Mail Foren sind Moderatoren. Die entscheiden, was gut, was böse. Moderaten müssen die Gruppe vor Bösen Buben, als Trolls verrucht und verfemt, bewahren. Muttis mögen Brave Buben, die Super-Schüler, keine Bösen Buben. Das sind die Sonder-Schüler. Die begreifen nie den Zauber wie einer "Mysterien-Schule", wo Super-Schüler ihre Weisheit mit Löffeln gefressen haben.



Dem Troll fehlen zwar noch Bart, Buckel und Brille - doch sonst erfüllt er schon ganz gut unsere Erwartungen an das Böse im allgemeinen und in E-Mail-Gruppen im besondern. Aber Muttis und Moderatoren geben dem Bösen niemals Macht, Einfluss und Stimme. Prosperität blühet den Beseligten Braven, Elendsökonomie den Bitteren Bösen.


 

Muss man erstmal aushalten: 80 Minuten Film, wie Muttis Brave die Bösen Buben in der ehemaligen staatsdiktatorischen DDR und dem korrupten, griechischen Staatsbankrott ab- und einwickeln.

Muttis Brave Neoliberale wickeln ab, was die Bösen Buben nicht halten und behalten konnten oder können. Muttis Lieblinge enden auch nicht im Ghetto. Muttis und ihre Braven Buben beherzigen die Lehren der Weisen: "Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm". Muttis Töchterchen locken listig mit scharfen Sachen, mächtigen weiblichen Waffen, von denen die Jungs träumen.


Von irgendwo und irgendwann geistern mir eine dieser guten, gemütsbildenden Geschichten durch den Geist. Und die geht so:

Als der Meister vor Fieberschaudern frösteln starb, rief er seine treuesten Schüler an sein Krankenlager. Schluchzend und schauerdernd knieten sie um des Meisters Bahre am Feuer. Der Meister ergriff ein kostbares Buch, gebunden in Leder, mit silbernen Beschlägen und gab es seinem Auserwählten. Dazu sprach er: 'Dies Buch enthält die Heilige Tradition unserers Kloster über all die Jahrhunderte. Es gab mir der verstorbene Meister vor mir, der es vor seinem verstorbenen Meister erhielt. In diesem Buch alle Heiligen Regeln unserer Gemeinschaft aus allen Jahrhunderten erhalten. Wer dies Buch hält, soll neuer Meister sein in unserem Kloster.'

Der Auserwählte nahm das Werk, öffnete es, blätterte darin und warf es in die Flammen. Entsetzt fuhr der sterbende Meister auf: 'Was tust Du?' Der Schüler fauchte zurück: 'Was schwafelst Du noch sterbend!'


Damit ist die Grenze lesender Langmut des geduldigsten Lesers längst überschritten. Lasset uns also die Reliquien des Meisters aus unseren tiefsten Truhen und Kisten kramen und ergriffen betend die Dokumente, Bilder und Erinnerung betrachten und betasten, die uns so heilig sind.


Hier blicken wir bedächtig auf unseren heimischen Hausaltar mit Gurus wie Shree Rajneesh,  Poonjaji, Mimamai, Ramana und der Heiligen Bernadette Soubirous von Lourdes. Alle Heiligen sind mir in persönlichen Begegnungen bei Wallfahrten wie nach Lucknow, Poona, Bamberg und Lourdes persönlich begegnet, soweit diese "noch in ihrem Körper weilten....". Die Toten sind unsere Guten Geister, welche aus "ihrem Körper ausgezogen sind."

Solange mein Geist noch über Esoterischen Foren wie einem Münchener über den Heiligen Osho oder wie über dem Marokko-Forum mit dessen Propheten schwebt, macht es diesem Freude zu schwadronieren. Meine Leser leiden - schon klar. Freunde werden schnell rausgeschmissen oder gehen gelangweilt von alleine. Schade, aber verständlich im Sinne linientreuer Gemeinschaft.



Die Kritiken sind hart. Das Pflaster ist glatt. Es gibt auch - im Gegensatz zum ADAC-Fahrertraining - keine Vollkasko-Versicherung gegen den Missmut eines Moderators oder motzende Muttis. Jeder Beitrag gleicht einer Vollbremsung auf schneeglatt gemachtem Spezialbelag.


Ängstlich bemüht sich der sonderlich trollige Zausel um schmunzelnde Leser einer insgesamt recht trostlosen Szene.



Wie beim ADAC-Fahrertraining der Fahrer in jeder glatt gemachten Kurve sich mit seinem Fahrzeug drehen kann, kann jeder meiner Beiträge der Letzte sein, wenn meine Finger an der Tastatur etwas zuviel Gas geben.


Muttis geben selten zu viel Gas in glatten Kurven. Sie stiften Sinn, Freude und Frieden. Höchstens wenn sie zu blond plaudern wie Eva Herman, gefährden sie ihre öffentliche Position.

Eva Herman, Quelle Wiki, Medienbüro Hamburg

"Böse Buben.... Schwarze Raben... Teufels Sklaven"....




...zurück zu meiner lieben Frau

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